Als begeisterter Sim-Racing-Fan stand ich vor einem altbekannten Problem: das Fahren mit Tastatur oder Gamepad. Egal wie sehr man sich bemühte, die nötige Präzision und vor allem das Gefühl für das Fahrzeug fehlten einfach. Kleine Lenkkorrekturen wurden zur Qual, und die Immersion litt erheblich. Mir war klar, dass dies mein virtuelles Fahrerlebnis stark einschränkte und die Freude am Spiel trübte, wenn ich nicht eine authentischere Steuerung fand. Ein dediziertes Gaming Lenkrad musste her, um endlich echtes Fahrgefühl auf die Strecke zu bringen.
Wer ernsthaft in die Welt der Rennsimulationen eintauchen möchte oder einfach nur ein authentischeres Gefühl beim virtuellen Fahren sucht, wird schnell feststellen, dass Tastatur und Gamepad an ihre Grenzen stoßen. Ein Rennlenkrad bietet hier eine deutlich verbesserte Kontrolle und Immersion. Der ideale Käufer für ein solches Gerät ist jemand, der regelmäßig Rennspiele oder Simulationen spielt – seien es realistische Rennspiele wie Assetto Corsa oder iRacing auf dem PC, oder auch Simulationen wie der Landwirtschafts-Simulator (LS) oder der Euro Truck Simulator (ETS), bei denen präzises Lenken und Gasgeben ebenfalls wichtig sind. Gelegenheitsspieler, die nur ab und zu ein Rennspiel starten, oder professionelle Sim-Racer mit sehr hohen Ansprüchen an Präzision und Ausstattung gehören eher nicht zur Zielgruppe einfacherer Lenkräder. Letztere sollten eher zu deutlich teureren Modellen mit Direct Drive oder Riemenantrieb greifen. Vor dem Kauf sollte man sich einige Fragen stellen: Wie hoch ist das Budget? Welche Plattformen (PC, PlayStation, Xbox) möchte ich nutzen? Ist Force Feedback wichtig? Wie viele Pedale benötige ich (Gas und Bremse, oder auch Kupplung)? Welche Montagemöglichkeiten gibt es und passen diese zu meinem Setup (Schreibtisch, Wheel Stand)? Und nicht zuletzt: Welche Funktionen (Tasten, Schaltwippen, D-Pad) sind mir wichtig?
- Separates Beschleunigungsmodul
- 13 Aktionstasten
- Richtungsauslöser
Vorstellung: Das High Octane Lenkrad
Das Esperanza EG103 Gaming Lenkrad tritt an, um ambitionierten Einsteigern oder preisbewussten Spielern den Weg ins Sim-Racing zu ebnen. Es verspricht ein realistischeres Fahrerlebnis im Vergleich zu herkömmlichen Controllern und ist für eine Vielzahl von Plattformen wie PC, PSX, PS2 und PS3 sowie neuere Windows-Versionen (Vista/7/8/10) konzipiert. Im Lieferumfang enthalten sind das Lenkrad selbst und ein separates Pedalmodul. Im Vergleich zu höherpreisigen Marktführern wie Logitech G29 oder Thrustmaster T150 gehört das EG103 klar ins untere Preissegment. Es bietet grundlegende Features wie Force Feedback (Vibration) und eine separate Pedaleinheit, verzichtet aber auf fortschrittliche Technologien wie reines Zahnrad- oder Riemen-Force Feedback und hochwertige Materialien. Es eignet sich am besten für Einsteiger, die erste Schritte mit einem Lenkrad machen wollen, oder für das gelegentliche Spielen von weniger anspruchsvollen Simulationen, ist aber weniger geeignet für erfahrene Sim-Racer oder Spiele, die absolute Präzision erfordern.
Vorteile des Esperanza EG103:
* Sehr günstiger Preis
* Separate Pedaleinheit
* Force Feedback (Vibration) vorhanden
* Kompatibel mit verschiedenen älteren PlayStation-Konsolen und PC
* Relativ einfache Installation (Plug-and-Play auf PC oft möglich)
Nachteile des Esperanza EG103:
* Sehr große Deadzone (Totes Dreieck) um die Mittelstellung
* Zuverlässigkeit der Pedale ist fragwürdig (Aussetzer, Zittern)
* Saugnäpfe zur Befestigung halten oft schlecht
* Präzision für schnelle, anspruchsvolle Rennspiele oft unzureichend
* Kompatibilität kann je nach Spiel und Plattform zusätzliche Software erfordern
- Realistisches Spielerlebnis: Geeignet für PlayStation 5, PS 4 und PC Spiele. Dank FORCE FEEDBACK wird ein ein echtes Fahrgefühl mit Präzisions-Lenkung und druckempfindlichen Pedalen simuliert
- TRUEFORCE: la technologie TRUEFORCE nouvelle génération se connecte aux moteurs du jeu pour un retour d'information HD; vivez une expérience de conduite ultime avec un traitement à 4 000 fois par...
- Kompatibel mit Playstation 5, Playstation 4 und PC
Praxis-Check: Die Features des EG103
Nachdem das Esperanza EG103 ausgepackt und angeschlossen war, konnte der Praxistest beginnen. Die Installation am PC verlief zunächst reibungslos, die Treiber wurden meist automatisch erkannt, was für einen schnellen Start sorgt. Das Lenkrad selbst machte optisch und auch von der Griffigkeit her einen ordentlichen ersten Eindruck, besonders angesichts des Preises. Die Verarbeitung wirkt für das Einstiegssegment angemessen, man darf hier natürlich keine hochwertigen Materialien oder ein Finish wie bei deutlich teureren Modellen erwarten.
Das Lenkverhalten und die leidige Deadzone
Eines der zentralen Elemente eines Lenkrads ist natürlich das Lenkgefühl. Hier zeigte sich leider schnell die größte Schwäche des Esperanza EG103 Gaming Lenkrad: die enorme Deadzone. Im Bereich um die Mittelstellung muss man das Lenkrad um etliche Grad drehen, bevor im Spiel überhaupt eine Reaktion erfolgt. Dieses “tote Dreieck” ist so ausgeprägt, dass präzise Lenkkorrekturen auf gerader Strecke quasi unmöglich sind. Das Gefühl, das Auto nur grob nach links oder rechts werfen zu können, statt feine Anpassungen vorzunehmen, nimmt viel von der Immersion. Besonders bei Spielen, die ständige, kleine Lenkbewegungen erfordern (wie F1 oder auch manche Rallye-Simulationen), wird dies schnell frustrierend. Man kämpft ständig damit, das Fahrzeug gerade zu halten oder sanft durch Kurven zu steuern. Dieses Problem schien unabhängig von der Plattform zu bestehen, sowohl am PC als auch an der PlayStation wurde diese große Unempfindlichkeit im Zentrum festgestellt. Nach meiner Erfahrung und Berichten anderer Nutzer ist dies ein grundlegendes Problem dieses Modells. Es gibt zwar Software-Lösungen wie x360ce, die eine feinere Kalibrierung ermöglichen und dem Spiel einen anderen Controller vorgaukeln können. Das erforderte jedoch einiges an Einarbeitungszeit und Experimentieren, um eine passable Konfiguration zu finden. Es ist schade, dass eine so fundamentale Funktion nicht von Haus aus präziser gelöst ist und zusätzliche Schritte vom Nutzer verlangt.
Die Pedaleinheit: Ein zweischneidiges Schwert
Das separate Pedale-Modul ist an sich ein Pluspunkt, da es realistischer ist als Lenkräder mit integrierten Tasten für Gas und Bremse. Es besteht aus Gas- und Bremspedal. Anfangs funktionierten die Pedale wie erwartet, das Gefühl beim Treten ist einfach, aber ausreichend für den Einstieg. Allerdings traten nach kurzer Zeit, teils schon nach wenigen Stunden oder Tagen der Nutzung (und das nicht bei exzessivem Gebrauch), Probleme auf. Das Gaspedal begann, nicht sofort zu reagieren oder lieferte ein zitterndes Signal, was eine saubere Dosierung unmöglich machte. Manchmal musste das Pedal mehrmals getreten werden, um überhaupt eine Reaktion zu erhalten. Dieses Problem, das auch andere Nutzer berichten, beeinträchtigt das Fahrerlebnis massiv, da man die Geschwindigkeit nicht mehr kontrollieren kann. Ein Ersatzgerät brachte leider keine langfristige Besserung; auch hier traten die Probleme mit dem Gaspedal schnell wieder auf. Dies deutet auf eine Schwachstelle in der Verarbeitung oder den verbauten Komponenten der Pedaleinheit hin. Die Befestigung der Pedale am Boden war ebenfalls nicht konsistent; während bei einer Lieferung die Pedale rutschfest waren, rutschte die Einheit bei einer anderen über den Boden, was im Eifer des Gefechts sehr störend ist.
Tasten, Paddles und D-Pad
Das Lenkrad verfügt über 13 Aktionstasten, einen Richtungsauslöser (D-Pad) und digitale Paddel. Diese Elemente sind essentiell, um im Spiel verschiedene Funktionen belegen zu können – sei es das Umschalten der Kamera, das Aktivieren von Lichtern (in Simulationen wie ETS2/LS), das Bedienen von Menüs oder eben das Schalten per Paddles. Die Anzahl der Tasten ist für die meisten Spiele ausreichend. Die Paddles am Lenkrad erlauben das Schalten, was bei vielen Rennspielen die gängige Methode ist und deutlich intuitiver als Tasten auf dem Lenkradkranz ist. Obwohl sie “digital” sind, also wahrscheinlich nur einen einfachen Tastendruck simulieren und keine feine Analogkontrolle erlauben, sind sie funktional und erfüllen ihren Zweck. Das D-Pad ist nützlich für Menüs oder andere Steuerungsaufgaben abseits des reinen Fahrens. Die Haptik der Tasten und Paddles ist solide, aber nicht herausragend – typisch für diese Preisklasse. Sie funktionieren, was letztlich das Wichtigste ist. Man kann ihnen viele wichtige Funktionen zuweisen und somit das Spiel steuern, ohne zur Tastatur greifen zu müssen.
Force Feedback
Das Esperanza EG103 ist mit Force Feedback ausgestattet, auch wenn es sich hierbei eher um einfache Vibrations- und Widerstandseffekte handelt als um komplexe Simulation von Fliehkräften oder Straßenunebenheiten wie bei teureren Modellen. Das Force Feedback ist spürbar und kann in seiner Stärke angepasst werden. Es vermittelt ein gewisses Gefühl für die Strecke, indem es bei Kollisionen oder dem Überfahren von Curbs Vibrationen ans Lenkrad sendet. Auch ein gewisser Widerstand beim Lenken ist vorhanden. Für ein Basis-Feedback, das die Immersion leicht erhöht und dem Fahrer eine rudimentäre Rückmeldung vom Spiel gibt, ist es ausreichend. Es hilft dabei, ein wenig mehr in das Geschehen einzutauchen, auch wenn es nicht das Niveau einer fortgeschrittenen Force Feedback-Technologie erreicht.
Konnektivität und Kompatibilität
Die Anbindung des Lenkrads erfolgt klassisch per USB. Dies gewährleistet eine breite Kompatibilität mit den angegebenen Plattformen PC, PSX, PS2 und PS3 sowie Windows Vista/7/8/10. Die Plug-and-Play-Funktionalität am PC funktioniert oft direkt, was den Einstieg erleichtert. Allerdings ist die Kompatibilität nicht immer garantiert und kann stark vom jeweiligen Spiel abhängen. Während das Lenkrad in Simulationen wie ETS2 und LS oft gut erkannt wird und funktioniert, kann es bei anderen Titeln, insbesondere neueren Rennspielen oder solchen, die primär auf Xbox-Controller-Input ausgelegt sind, zu Problemen kommen. Wie erwähnt, kann hier die Verwendung von externen Tools notwendig sein, um das Lenkrad für das Spiel überhaupt nutzbar zu machen oder die Einstellungen (wie die Deadzone) anzupassen. Es ist wichtig zu verstehen, dass “kompatibel” nicht immer “funktioniert perfekt ohne jegliche Anpassung” bedeutet, besonders in dieser Preisklasse. Die beworbene Kompatibilität mit “Cellphone” in manchen Produktbeschreibungen ist nach meiner Erfahrung und den angegebenen Plattformen des Namens (PC/PSX/PS2/PS3) wohl ein Fehler und sollte ignoriert werden.
Verarbeitung und Befestigung
Optisch macht das Lenkrad wie gesagt einen guten Eindruck, und die allgemeine Verarbeitung wirkt solide für den Preis. Der Lenkradkranz liegt gut in der Hand, auch wenn die Materialien natürlich einfach sind. Ein Schwachpunkt ist jedoch die Befestigung mittels Saugnäpfen. Während das Lenkrad selbst durch die Saugkraft schwer anzuheben ist, neigt es beim Lenken dazu, über die Schreibtischoberfläche zu rutschen, besonders bei stärkeren oder ruckartigen Bewegungen, die durch das Force Feedback oder schnelle Lenkmanöver entstehen. Eine Klemmbefestigung, wie sie bei besseren Modellen üblich ist, wäre hier deutlich stabiler. Auch bei der Pedaleinheit gab es, wie erwähnt, Inkonsistenzen bei der Rutschfestigkeit. Eine sichere und stabile Befestigung ist jedoch entscheidend für ein gutes Fahrgefühl, da ein verrutschendes Lenkrad oder Pedal die Immersion komplett zerstört.
Stimmen aus der Community
Bei meiner Recherche im Internet konnte ich feststellen, dass meine Erfahrungen weitgehend mit denen anderer Nutzer übereinstimmen. Die Meinungen sind gespalten, was typisch für Produkte in dieser Preisklasse ist. Viele Käufer loben das Esperanza EG103 für sein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis und den einfachen Einstieg, besonders für Simulationsspiele wie ETS2 oder LS, bei denen die große Deadzone weniger ins Gewicht fällt. Das Design wird oft als ansprechend empfunden. Kritische Stimmen konzentrieren sich jedoch auf die bereits erwähnten Probleme: die extrem große Deadzone, die für präzise Rennspiele ungeeignet ist, die mangelnde Zuverlässigkeit und Dosierbarkeit der Pedale (speziell des Gaspedals), die oft zum Ausfall führt, und die unzureichende Stabilität der Saugnapfbefestigung. Auch die Kompatibilität kann je nach Spiel und Plattform zur Herausforderung werden.
Mein Fazit: Lohnt sich das Lenkrad?
Wer das frustrierende Gefühl der Steuerung von Rennspielen oder Simulationen mit Tastatur oder Gamepad kennt, weiß, wie wichtig eine passende Hardware für die Immersion ist. Ohne ein Lenkrad bleiben viele Spiele hinter ihrem Potenzial zurück und das realistische Fahrerlebnis ist kaum erreichbar. Das Esperanza EG103 Gaming Lenkrad bietet hier einen sehr preisgünstigen Einstieg. Es ist eine Option für Spieler, die ein absolutes Budgetlimit haben und hauptsächlich Simulationen spielen, bei denen die extrem große Deadzone im Zentrum nicht ständig stört, oder die bereit sind, sich mit zusätzlicher Software und Kalibrierung auseinanderzusetzen. Die separate Pedaleinheit und das vorhandene Force Feedback sind Pluspunkte in dieser Preisklasse. Allerdings überwiegen nach meiner Erfahrung und den Berichten vieler Nutzer die erheblichen Nachteile, insbesondere die Zuverlässigkeit der Pedale und die mangelnde Präzision durch die riesige Deadzone, die es für anspruchsvollere Rennspiele kaum brauchbar machen. Wenn Sie ein sehr günstiges Lenkrad für spezifische, weniger präzisionskritische Spiele suchen und bereit sind, potenzielle Probleme und zusätzliche Konfigurationen in Kauf zu nehmen, kann es eine Überlegung wert sein. Für alle anderen, die eine verlässlichere Leistung und bessere Präzision erwarten, lohnt es sich eventuell, etwas mehr zu investieren. Um sich selbst ein Bild zu machen und das Produkt näher anzusehen, klicken Sie hier.
Letzte Aktualisierung am 2025-06-22 / Affiliate-Links / Bilder aus der Amazon Product Advertising API