Native Instruments MASCHINE+ im TEST: Der unabhängige Praxisbericht zur Standalone Groovebox

Für viele Musikschaffende ist der Wunsch nach einem flüssigen Workflow ohne Computer-Abhängigkeit groß. Ich stand oft vor dem Problem, spontane musikalische Ideen schnell festzuhalten, doch der Start des Computers, das Laden der DAW und die Konfiguration von Audiointerfaces kosteten wertvolle Zeit und ließen die Inspiration verpuffen. Ein träger digitaler Prozess kann die Kreativität empfindlich stören und den kreativen Fluss hemmen. Eine Lösung musste her, etwas, das diesen kreativen Flaschenhals beseitigt und sofort einsatzbereit ist. Die Native Instruments MASCHINE+ versprach genau das: Unabhängigkeit und sofortige kreative Entfaltung.

Standalone-Grooveboxen wie die Native Instruments MASCHINE+ sind für Musiker gedacht, die sich von der Abhängigkeit eines Computers lösen möchten. Sie eignen sich hervorragend für spontanes Jammen, das schnelle Skizzieren von Songideen unterwegs oder das Live-Set. Der ideale Käufer schätzt einen taktilen, hardwarebasierten Workflow und möchte sich auf das Musikmachen konzentrieren, statt auf Software-Menüs und -Updates. Sie sind oft Produzenten, die bereits Erfahrung mit softwarebasierten Workflows haben, aber die Haptik und Unmittelbarkeit von Hardware vermissen, oder Performer, die eine zuverlässige Live-Setup-Basis suchen. Wer jedoch ausschließlich im Computer arbeiten möchte, bereits eine etablierte Software-Umgebung nutzt und keine Portabilität oder Hardware-Haptik benötigt, ist eventuell mit einer reinen Controllereinheit oder einer spezialisierten Hardware wie einem Synthesizer besser bedient. Auch für absolute Musikproduktions-Neulinge kann der Funktionsumfang einer komplexen Standalone-Workstation anfänglich überfordernd sein. Vor dem Kauf einer solchen Einheit sollten Sie folgende Punkte bedenken: Benötige ich wirklich Standalone-Fähigkeiten oder reicht ein Controller? Welche Anschlussmöglichkeiten sind mir wichtig (MIDI, Audio I/O, CV)? Welcher Workflow (Step-Sequencing, Sampling, Finger Drumming) liegt mir und unterstützt das Gerät diesen optimal? Ist der mitgelieferte Sound-Content ausreichend? Wie flexibel ist das System erweiterbar (Plugins, Speicher)? Und nicht zuletzt: Passt der hohe Preis oft hochwertiger Standalone-Hardware zu den gebotenen Funktionen und meinem Budget? Die MASCHINE+ adressiert viele dieser Punkte direkt als NI-Ökosystem-zentrierte Lösung.

Native Instruments MASCHINE+ | MASCHINE Plus
  • Native Instruments Maschine+
  • standalone workstationMIDI controller
  • two large colour display screens (480 x 272 pixels)64GB SD card included

Die MASCHINE+ im Detail: Was steckt drin?

Die Native Instruments MASCHINE+ ist die konsequente Weiterentwicklung der beliebten MASCHINE-Controller, die nun erstmals einen vollwertigen Standalone-Betrieb ermöglicht. Sie verspricht kreative Freiheit und Studioqualität überall dort, wo ein Stromanschluss vorhanden ist (batteriebetrieb ist nicht möglich). Im Lieferumfang enthalten sind neben der Haupteinheit eine 64GB SD-Karte (auf der das Betriebssystem und die Library installiert sind), das Netzteil und ein USB-Kabel für den Controller-Modus. Besonders attraktiv ist das umfangreiche Software-Bundle, das legendäre Synths wie Massive, FM8, Monark, Prism sowie Reaktor Factory Selection R2 und die Factory Library umfasst – ein beeindruckendes Paket direkt ab Werk. Die MASCHINE+ richtet sich primär an etablierte Native Instruments Nutzer, die ihren Workflow vom Computer lösen möchten, aber auch an Hardware-Enthusiasten, die ein geschlossenes System mit tiefem Software-Zugriff suchen. Für komplette Neueinsteiger kann der Umfang anfänglich überwältigend sein, und reine Software-Produzenten finden hier eventuell keinen Mehrwert, es sei denn, sie suchen explizit die Haptik und den Standalone-Aspekt.

Vorteile:
* Vollwertiger Standalone-Betrieb ohne Computer
* Nahtlose Integration des Native Instruments Ökosystems (Plugins, Expansions)
* Sehr robuste und wertige Verarbeitung
* Intuitiver Workflow, besonders für erfahrene MASCHINE-Nutzer
* Umfangreiches und hochwertiges Software-Bundle inklusive
* Zwei hochauflösende Farbdisplays
* Flexible Anschlussmöglichkeiten (Audio, MIDI)

Nachteile:
* Hoher Anschaffungspreis
* Gelegentliche CPU-Limitierungen bei komplexen Projekten im Standalone-Modus
* Pads könnten für manche Nutzer im Vergleich zu Alternativen härter wirken
* Kein Touchscreen-Interface, was die Bedienung in bestimmten Szenarien verlangsamen kann

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Im Fokus: Die Kernfunktionen und ihre Vorteile

Der wahre Wert der Native Instruments MASCHINE+ zeigt sich in der täglichen Nutzung ihrer Kernfunktionen. Diese sind nicht nur Features auf einem Datenblatt, sondern prägen das gesamte kreative Erlebnis und liefern die entscheidenden Vorteile gegenüber einer rein softwarebasierten Herangehensweise.

Die Unabhängigkeit des Standalone-Modus

Dies ist zweifellos das herausragendste Merkmal der MASCHINE+. Die Möglichkeit, das Gerät einzuschalten und innerhalb von Sekunden mit dem Musikmachen zu beginnen, ohne auf Bootzeiten, Software-Updates oder Treiberprobleme eines Computers warten zu müssen, ist unbezahlbar für den kreativen Fluss. Man kann die Standalone-Groovebox buchstäblich auf dem Sofa, im Garten oder im Proberaum nutzen – überall, wo eine Steckdose ist. Dieses Gefühl der Freiheit und Unmittelbarkeit beseitigt den mentalen Widerstand, den das Starten eines komplexen Computer-Setups oft mit sich bringt. Ideen, die spontan auftauchen, können sofort umgesetzt werden, bevor sie wieder verblassen. Es fühlt sich an, als würde man ein Instrument in die Hand nehmen und direkt loslegen, im Gegensatz zur Verwaltung einer digitalen Produktionsumgebung. Obwohl die MASCHINE+ im Grunde die MASCHINE 2 Software intern ausführt, ist das Erlebnis hardwarezentriert, was den Fokus auf das musikalische Schaffen lenkt.

Der vertraute MASCHINE-Workflow

Für jeden, der bereits mit der MASCHINE-Software oder einem der Controller gearbeitet hat, bietet die MASCHINE+ einen sofort vertrauten Workflow. Das patternbasierte System, das Arrangement über Scenes und die intuitive Navigation über die dedizierten Tasten und Drehregler erlauben ein sehr schnelles Arbeiten. Sampling, Slicing, Sequencing und Arrangement gehen – einmal verinnerlicht – extrem zügig von der Hand. Die Hardware ist so konzipiert, dass die wichtigsten Funktionen direkt zugänglich sind, oft über Shift-Funktionen oder die Farbcodierung der Pads. Dies minimiert die Notwendigkeit, tief in Menüs einzutauchen. Für neue Nutzer mag es anfangs eine Lernkurve geben, doch das zugrundeliegende Konzept von Groups, Sounds, Patterns und Scenes ist logisch aufgebaut und auf schnelles Jamming und Arranging ausgelegt. Dieser Workflow ist ideal für Beatmaker und Produzenten elektronischer Musik, die Wert auf Rhythmus und Songstrukturen legen.

Hochauflösende Farbdisplays und intuitive Bedienung

Die beiden großen Farbdisplays (480 x 272 Pixel Auflösung) sind entscheidend für den Standalone-Betrieb. Sie zeigen alle relevanten Informationen auf einen Blick: Wellenformen beim Sampling, die Parameter der geladenen Instrumente und Effekte, die Mixer-Ansicht, den Browser für Sounds und Projekte oder die Struktur des Arrangements. Die visuelle Rückmeldung ist klar und detailliert genug, um auch komplexe Aufgaben ohne externen Monitor zu bewältigen. Gesteuert werden die Displays und die Software dahinter über die Fülle an physischen Bedienelementen: endlose Encoder, Buttons mit Hintergrundbeleuchtung und vier Richtungs-Buttons unter jedem Display. Diese Kombination aus visueller Information und taktiler Steuerung hält den Blick auf der Hardware und weg vom Computerbildschirm, was den Fokus auf die Musik fördert. Das Fehlen eines Touchscreens wird zwar von manchen Nutzern als Nachteil empfunden, gerade bei Aufgaben wie dem Benennen von Spuren oder Projekten, aber die vorhandenen Bedienelemente sind exzellent integriert, um den Workflow flüssig zu gestalten.

Die 16 sensitiven Pads

Die 16 Pads sind das Herzstück der Interaktion mit der MASCHINE+. Sie sind anschlagdynamisch und verfügen über Aftertouch, was ausdrucksstarkes Finger Drumming und das Einspielen von Melodien ermöglicht. Die Pads können in verschiedenen Modi verwendet werden: als Drums, als Keyboard (mit Skalen-Quantisierung), zum Triggern von Samples oder zum Starten von Patterns und Scenes. Das Gefühl der Pads ist subjektiv; während einige Nutzer Pads anderer Hersteller (z.B. MPC) als weicher empfinden, bieten die MASCHINE-Pads eine präzise und konsistente Ansprache, die für schnelles und akkurates Sequencing und Finger Drumming gut geeignet ist. Sie sind robust und langlebig gebaut, was sie auch für den Live-Einsatz qualifiziert. Ihre Hintergrundbeleuchtung und Farbcodierung geben zudem ständiges visuelles Feedback über den Status von Patterns, Spuren oder Clips.

Umfangreiches Software-Paket an Bord

Einer der größten Vorteile der Native Instruments MASCHINE+ ist, dass sie nicht nur ein Sampler und Sequencer ist, sondern auch eine leistungsstarke Plattform für virtuelle Instrumente. Die mitgelieferten Flaggschiff-Synths Massive, FM8, Monark und Prism sowie die Reaktor Factory Selection R2 und die riesige Factory Library bieten direkt ab Werk eine enorme klangliche Vielfalt und professionelle Qualität. Massive ist bekannt für seine druckvollen Bässe und Leads, FM8 für komplexe digitale Texturen, Monark emuliert klassische analoge Monosynths perfekt, und Prism liefert einzigartige physikalische Modellierungsklänge. Diese Instrumente laufen nativ auf der Hardware, was bedeutet, dass keine Computerleistung benötigt wird. Man hat sofortigen Zugriff auf erstklassige Sounds, die inspirieren und professionell klingen. Allerdings muss erwähnt werden, dass die CPU der MASCHINE+ bei der gleichzeitigen Nutzung vieler Instanzen oder komplexer Presets dieser Synths an ihre Grenzen stoßen kann, insbesondere bei ressourcenhungrigen Expansions oder Projekten mit vielen Spuren und Effekten.

Konnektivität und Integration ins Studio

Obwohl als Standalone-Gerät konzipiert, lässt sich die MASCHINE+ nahtlos in bestehende Studio-Setups integrieren. Sie verfügt über MIDI In/Out, was die Ansteuerung externer Hardware-Synthesizer oder die Nutzung der MASCHINE+ als MIDI-Controller ermöglicht. Die Audioanschlüsse umfassen Stereo Line Outs (TRS), einen Mic/Line In (TRS) für Sampling und einen Kopfhörerausgang. Dies erlaubt das direkte Sampling aus externen Quellen oder das Aufnehmen von Gesang/Instrumenten. Zudem kann die Einheit über USB mit einem Computer verbunden werden und dort als vollwertiger MASCHINE-Controller agieren. In diesem Modus nutzt sie die Rechenleistung des Computers, was die genannten CPU-Limitierungen umgeht und den Zugriff auf alle NI-Plugins und Drittanbieter-VSTs ermöglicht. Diese Hybridfunktionalität bietet maximale Flexibilität für verschiedene Produktionsszenarien.

Portabilität und Speicher (64GB SD-Karte)

Die MASCHINE+ ist zwar keine winzige Kiste, aber ihre Größe ist so gewählt, dass sie gut transportabel ist. Sie passt in viele Rucksäcke und ist nicht zu schwer, um sie zum Gig, zur Jam-Session oder einfach in einen anderen Raum mitzunehmen. Die mitgelieferte 64GB SD-Karte dient als Speicher für das Betriebssystem, die mitgelieferte Library und eigene Projekte sowie zusätzliche Expansions. Die Karte kann bei Bedarf durch eine größere ersetzt werden, was für Produzenten mit großen Sample-Libraries oder vielen Expansions essenziell ist. Dies ermöglicht eine hohe Speicherkapazität direkt im Gerät, was ebenfalls zur Computerunabhängigkeit beiträgt.

Robustes Design und Haptik

Native Instruments ist bekannt für die solide Bauweise seiner Hardware, und die MASCHINE+ bildet hier keine Ausnahme. Das Gehäuse fühlt sich sehr robust an, die Drehregler haben einen angenehmen Widerstand und die Knöpfe vermitteln ein Gefühl von Langlebigkeit. Die Metallplatte auf der Oberseite trägt zum Premium-Gefühl bei. Diese Wertigkeit ist nicht nur angenehm in der Handhabung, sondern gibt auch Vertrauen in die Zuverlässigkeit des Geräts, sei es im Studio oder auf der Bühne. Man hat das Gefühl, eine professionelle Hardware in den Händen zu halten, die den Strapazen des kreativen Alltags standhält.

Stimmen aus der Praxis: Was andere Nutzer sagen

Bei der Recherche im Netz stößt man auf viele positive Rückmeldungen zur Native Instruments MASCHINE+. Nutzer loben häufig die wertige Verarbeitung und das gelungene Design. Besonders hervorgehoben wird der bewährte NI-Workflow, der als sehr kreativitätsfördernd empfunden wird und auch Umsteigern von anderen Systemen leichtfällt. Während die mitgelieferten Plugins sehr geschätzt werden, berichten einige User von gelegentlichen Leistungsgrenzen bei sehr dichten Projekten oder beim Laden mancher Demo-Inhalte, was zu kurzen Freezes führen kann. Die Funktionalität als Controller am Computer wird ebenfalls positiv erwähnt. Kleinere Kritikpunkte betreffen manchmal das Gefühl der Pads im Vergleich zu Konkurrenzprodukten sowie das Fehlen eines Touchscreens, was aber durch die Vielzahl an Knöpfen gut kompensiert werde. Insgesamt empfinden Nutzer mit Vorliebe für den Native Instruments Workflow die MASCHINE+ als sehr lohnendes Werkzeug trotz kleinerer Kinderkrankheiten, die hoffentlich per Software-Update behoben werden können.

Mein abschließendes Urteil zur MASCHINE+

Zusammenfassend löst die Native Instruments MASCHINE+ das Kernproblem vieler Kreativer: den Bruch im Workflow durch Computer-Abhängigkeit. Wer spontane musikalische Ideen sofort festhalten und entwickeln möchte, findet hier eine leistungsstarke Lösung. Ihre Stärken liegen im sofort einsatzbereiten Standalone-Modus, dem effizienten MASCHINE-Workflow und dem beeindruckenden Paket an mitgelieferten, hochwertigen Instrumenten. Wenn Sie bereit sind, in diese Hardware-zentrierte Arbeitsweise zu investieren, kann die MASCHINE+ Ihren kreativen Prozess bereichern und neue Freiheiten eröffnen. Um mehr über die Native Instruments MASCHINE+ zu erfahren oder sie direkt anzusehen, klicken Sie hier!

Letzte Aktualisierung am 2025-06-26 / Affiliate-Links / Bilder aus der Amazon Product Advertising API