Lange Zeit war es für mich eine Herausforderung, authentische und vielseitige Gitarren- und Bass-Sounds zu erhalten, ohne einen schweren Verstärker mitschleppen zu müssen oder auf teure Studioumgebungen angewiesen zu sein. Besonders für spontane Sessions, Direct-Recording oder den Einsatz auf kleinen Bühnen suchte ich nach einer flexiblen Lösung, die sowohl klanglich überzeugt als auch platzsparend ist. Ein Mikro-Pedal für AI-maschinell modellierte Sounds schien hier die vielversprechendste Antwort zu sein, da es das Problem einer umständlichen Signalkette minimiert und gleichzeitig hochwertige Töne verspricht.
Warum überhaupt ein Pedal dieser Art kaufen? Ganz einfach: Es bietet die Möglichkeit, den Klang vollwertiger Verstärker, Cabinets und Pedale in einem winzigen Formfaktor zu transportieren und direkt in ein Mischpult, eine PA-Anlage, ein Audio-Interface oder sogar Kopfhörer zu spielen, ohne physische Amps zu benötigen. Das löst nicht nur Platzprobleme auf der Bühne oder im Studio, sondern ermöglicht auch leises Üben und konsistente Sounds in jeder Umgebung. Der ideale Käufer für ein solches Pedal ist jemand, der Wert auf Vielseitigkeit und Portabilität legt, von authentischen Tönen profitiert und bereit ist, sich mit digitaler Technologie auseinanderzusetzen. Das können tourende Musiker sein, die mit leichtem Gepäck reisen möchten, Studio-Musiker für flexible Recording-Optionen oder auch Hobbyisten, die zu Hause üben und aufnehmen. Wer hingegen ein Purist ist und ausschließlich den Klang und das Spielgefühl eines physischen Röhrenverstärkers sucht oder wer ein umfassendes Multi-Effektgerät mit unzähligen Modulations-, Delay- und Pitch-Effekten in einem einzigen Gerät benötigt, ist mit dieser Produktkategorie eventuell nicht optimal bedient. Vor dem Kauf eines Mikro-Pedals wie dem IK Multimedia ToneX One sollte man über folgende Punkte nachdenken: die Klangqualität und Authentizität der Modellierung, die Anzahl und Art der ladbaren Presets, die Anschlussmöglichkeiten (mono/stereo, Kopfhörer?), die Integration mit der Software (Wie einfach lassen sich Sounds laden und verwalten?), die Größe und das Layout der Bedienelemente am Pedal selbst sowie die Stromversorgung.
- Load and play AI Tone Modeled amps, cabs, and pedals. Load up to 20 presets in A/B or on/off configurations
- TRS mono/stereo out to connect real amps, PA or FRFR cabs. Onboard tuner, EQ, gate, compressor and reverb
- Customizable micro-knob colors - add multiple pedals to your chain
Erste Eindrücke und Spezifikationen
Das IK Multimedia ToneX One ist im Grunde die Essenz der erfolgreichen TONEX-Technologie, verpackt in einem Pedal, das kaum größer ist als eine Streichholzschachtel (nun ja, fast). Es verspricht, AI-Tone-modellierte Verstärker-, Cabinet- und Stomp-Sounds in Studioqualität direkt auf das Pedalboard zu bringen. Im Lieferumfang findet sich neben dem Pedal selbst ein USB-Kabel und Lizenzen für die TONEX SE Software und AmpliTube 5 SE, was den Einstieg in die Welt der Tone Models und virtuellen Rigs ermöglicht. Im Vergleich zu seinem großen Bruder, dem TONEX Pedal, ist das ToneX One drastisch kleiner und vereinfacht. Während das größere Pedal mehr Bedienelemente, ein Display und mehr Speicherplätze bietet, konzentriert sich das ToneX One auf das Nötigste: Sound rein, Sound raus, mit grundlegenden Anpassungen am Gerät. Am Markt gibt es zwar andere Mikro-Modeler, aber die AI-Tone-Modeling-Technologie von IK Multimedia, die *spezifische* Setups (Verstärker+Cab+Pedal) einfängt, unterscheidet es von vielen IR-Loadern oder generischen Amp-Simulationen. Es richtet sich an Musiker, die maximale Portabilität bei minimalen Kompromissen bei der Klangqualität suchen. Für Bastler, die stundenlang am Gerät feintunen wollen, oder Nutzer, die viele Presets live per Fuß wechseln müssen, ist es weniger geeignet.
Vorteile:
* Hervorragende Klangqualität durch AI Tone Modeling
* Extrem kompaktes und pedalboardfreundliches Design
* Vielseitiger TRS Mono/Stereo-Ausgang
* Integrierte essentielle Effekte (Tuner, EQ, Gate, Kompressor, Reverb)
* Zugriff auf die riesige TONEX Tone Model Bibliothek
* TONEX SE Software im Lieferumfang enthalten
* Flexibles Preset-Management (20 Slots, A/B oder On/Off)
Nachteile:
* Begrenzte direkte Kontrolle am Gerät, erfordert Software für tiefergehende Bearbeitung
* Software-Installation und Benutzerinterface können umständlich sein
* Helle LEDs können die Sichtbarkeit der Poti-Positionen erschweren
* Kein Batteriebetrieb möglich, erfordert 9V DC oder spezielle USB-Stromversorgung
* Nur zwei Presets sind schnell per Fußschalter zugänglich (von 20 geladenen)
- Vielseitige Overdrive/Distortion-Mischung: Wechsle nahtlos von warmem, klassischem Overdrive zu kantigem, modernem Distortion - oder mische sie mit dem intuitiven Blend-Regler, um deinen eigenen Sound...
- 100% analoge Schaltung bietet von cremigem Overdrive über Rock Distortion bis hin zu massivem Fuzz-Sound
- [Classic Mouse Distortion] Das Dark Mouse Distortion-Pedal ist wie geschaffen für die echte Underground-Rock-Szene. Süße Overdrives, knirschende Rhythmen und röhrende Soli.
Tiefgehender Blick auf die Features
Nachdem ich das IK Multimedia ToneX One nun seit einiger Zeit in verschiedenen Szenarien einsetze, kann ich die einzelnen Funktionen und ihren Einfluss auf den Alltag beleuchten.
Die Power des AI Tone Modeling: Dies ist zweifellos das Herzstück des ToneX One. Die Fähigkeit, spezifische Verstärker, Cabinets und sogar den Charakter von Pedalen einzufangen und als “Tone Models” zu speichern, ist beeindruckend. Das Ergebnis ist ein Klang, der sich nicht wie eine generische Simulation anfühlt, sondern tatsächlich die Dynamik und das Ansprechverhalten des modellierten Originals wiedergibt. Wenn ich durch die Tone Models blättere (was ich über die Software tue), finde ich Sounds, die direkt aus meinem Computer oder einem professionellen Studio zu kommen scheinen. Das Spielgefühl ist dabei entscheidend: Der Ton reagiert auf die Anschlagsstärke und die Nuancen des Spiels, ähnlich wie ein echter Röhrenverstärker. Für mich bedeutet das, dass ich nicht nur einen statischen Sound erhalte, sondern ein lebendiges Werkzeug, das meine Performance unterstützt.
Kompaktheit als Schlüssel zur Portabilität: Die geringen Abmessungen (ca. 9,4 x 4,8 x 5,3 cm) machen das ToneX One extrem attraktiv. Es passt buchstäblich in jede Tasche und nimmt auf einem Pedalboard kaum Platz weg. Das ist ein Game Changer für Musiker, die viel unterwegs sind oder ein minimalistisches Setup bevorzugen. Ich kann das Pedal einfach in meinen Gigbag werfen und weiß, dass ich überall erstklassige Amp-Sounds zur Verfügung habe – egal ob im Hotelzimmer, bei einer spontanen Probe oder direkt auf der Bühne. Diese Kompaktheit ist einer der Hauptgründe, warum ich mich für dieses Mikro-Pedal entschieden habe.
Preset-Management (20 Slots): Das Pedal kann bis zu 20 Tone Models speichern. Über den Fußschalter kann man im Standardmodus zwischen zwei Sounds (A/B) umschalten oder einen Sound aktivieren/deaktivieren (On/Off). Während 20 Speicherplätze für ein Pedal dieser Größe großzügig sind, ist die Beschränkung auf zwei *schnell zugängliche* Presets am Gerät eine Einschränkung für live-Situationen, in denen man häufig zwischen verschiedenen Sounds wechseln muss. Für mich, der oft nur einen oder zwei Kernsounds pro Song benötigt oder das Pedal als “Immer-an”-Lösung für einen bestimmten Sound nutzt, ist das ausreichend. Es zwingt einen auch dazu, sich auf seine wichtigsten Sounds zu konzentrieren, anstatt sich in unzähligen Optionen zu verlieren, was manchmal erfrischend sein kann.
Anschlussmöglichkeiten (TRS Mono/Stereo Out): Der TRS-Ausgang ist ein wichtiges Detail. Er erlaubt es, das Signal entweder mono an einen Verstärker (z.B. in den Return-Weg der Effektschleife, um den Amp-Preamp zu umgehen) oder eine DI-Box zu senden, oder stereo an zwei Ziele gleichzeitig (z.B. zwei Kanäle im Mischpult, eine Stereo-PA oder Kopfhörer). Das macht das Pedal sehr flexibel für Direct Recording, den Einsatz im Studio oder den direkten Gang ins FOH bei Live-Gigs. Diese Vielseitigkeit ist ein großer Pluspunkt.
Integrierte Effekte: Das ToneX One bietet grundlegende, aber nützliche Effekte, die in die Tone Model-Kette integriert sind: Tuner, EQ, Gate, Kompressor und Reverb. Der Tuner ist praktisch für schnelle Checks. EQ, Gate und Kompressor erlauben grundlegende Klanganpassungen und helfen, das Signal zu formen und unerwünschtes Rauschen zu unterdrücken. Der Reverb fügt Raum und Tiefe hinzu. Es ist wichtig zu verstehen, dass dies kein umfassendes Multi-Effektgerät ist. Effekte wie Overdrive, Delay, Modulation etc. müssen *vor* das ToneX One geschaltet oder softwareseitig hinzugefügt werden (z.B. in AmpliTube). Die integrierten Effekte sind als Werkzeuge gedacht, um den *Tone Model* Sound zu optimieren, nicht als kreative Effekte.
TONEX Software & Bibliothek: Die mitgelieferte TONEX SE Software ist unerlässlich, um das volle Potenzial des ToneX One auszuschöpfen. Hier kann man die 20 Presets verwalten, Tone Models von der riesigen Online-Bibliothek “ToneNET” herunterladen (Tausende von kostenlosen und käuflichen Modellen sind verfügbar!) oder sogar eigene Verstärker/Setups “modellieren” (mit entsprechendem Audio-Interface). Der Zugriff auf diese riesige Bibliothek ist ein enormer Vorteil, da man praktisch unendlich viele Sounds ausprobieren kann. Die Software selbst wird von einigen Nutzern als etwas umständlich empfunden, insbesondere die Installation und das Benutzerinterface. Das erfordert etwas Geduld und Einarbeitung, ist aber notwendig, um das Pedal zu konfigurieren und neue Sounds zu laden.
Anpassbarkeit (Knopf-Farben): Ein kleines, aber nettes Detail ist die Möglichkeit, die Farbe der kleinen “Micro”-Knöpfe zu ändern. Das dient hauptsächlich der optischen Unterscheidung, wenn man mehrere ToneX One Pedale auf dem Board hat. Es ist eher ein Gimmick, aber zeigt die Liebe zum Detail.
Stromversorgung: Das Pedal wird entweder über ein standardmäßiges 9V DC Netzteil (Center Negative, wie die meisten Pedale) oder über den USB-C Anschluss mit Strom versorgt. Praktisch ist, dass man es mit vielen USB-Hubs oder sogar einem iPhone (mit passendem Kabel) betreiben kann, was die Portabilität weiter erhöht. Allerdings berichten einige Nutzer von Rauschen, wenn das Pedal nur über USB vom Computer gespeist wird und keine zusätzliche DC-Stromversorgung angeschlossen ist – ein Punkt, den man bei der Einrichtung beachten muss.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Kernfunktionen des ToneX One – die Klangqualität der Tone Models und die extreme Kompaktheit – hervorragend sind. Die integrierten Utilities und die Anbindung an die Software-Welt von TONEX bieten viel Wert. Man muss sich jedoch der Einschränkungen bewusst sein, die sich aus der Größe ergeben (wenige Bedienelemente am Gerät) und der Notwendigkeit, die Software für die Konfiguration zu nutzen.
Was andere Anwender sagen
Bei meiner Recherche und im Austausch mit anderen Gitarristen und Bassisten, die das IK Multimedia ToneX One nutzen, stieß ich auf verschiedene Meinungen, die meine eigenen Erfahrungen bestätigen oder ergänzen. Viele Anwender loben die fantastische Klangqualität und die Authentizität der Tone Models, die als beeindruckend und klanglich identisch mit der größeren Version des Pedals beschrieben werden. Die Kompaktheit und die Möglichkeit, das Pedal über USB (teilweise sogar vom Handy aus) zu betreiben, werden häufig als herausragende Vorteile für Portabilität und einfaches Üben genannt. Einige finden auch das reduzierte Preset-Management erfrischend, da es den Fokus auf das Wesentliche lenkt: das Spielen.
Es gibt jedoch auch kritische Stimmen, insbesondere was die Software-Erfahrung betrifft. Mehrere Nutzer berichten von Schwierigkeiten bei der Installation der TONEX-Software und einem als veraltet oder umständlich empfundenen Benutzerinterface. Die Notwendigkeit, persönliche Daten preiszugeben, um die Software zu nutzen, wird ebenfalls negativ bewertet. Die Bedienung am Gerät selbst wird aufgrund der geringen Größe und der sehr hellen LEDs, die die Position der Potis verdecken können, als knifflig beschrieben. Auch die Tatsache, dass nur zwei Presets schnell zugänglich sind, sehen manche als Einschränkung für Live-Anwendungen. Ein weiterer Punkt war das Auftreten von Rauschen bei alleiniger USB-Stromversorgung vom Computer sowie vereinzelt Berichte über Mängel bei der Auslieferung, wie z.B. lose Bauteile oder der Erhalt von bereits geöffneten Geräten. Trotz dieser Kritikpunkte überwiegt bei vielen Nutzern die Begeisterung für den Klang und die Portabilität.
Zusammenfassung und Empfehlung
Das Problem, hochwertige und vielseitige Gitarren- und Bass-Sounds ohne den Aufwand traditioneller Verstärker zu erhalten, ist für viele Musiker relevant, sei es für das Üben, das Aufnehmen oder den Live-Einsatz. Eine Nicht-Lösung führt zu Komplikationen wie mangelnder Soundqualität, fehlender Portabilität oder lautstärkenbedingten Problemen. Wer auf der Suche nach einem extrem kompakten und klangstarken Pedal ist, das authentische Verstärker- und Cab-Sounds liefert, findet im IK Multimedia ToneX One eine überzeugende Lösung. Es löst das Problem, sperriges Equipment ersetzen zu wollen, mit Bravour. Seine Hauptstärken liegen zweifellos in der überragenden Klangqualität der AI-Modellierung, seiner extremen Portabilität und der Flexibilität durch den TRS-Ausgang und den Zugriff auf eine riesige Sound-Bibliothek. Auch wenn die Software und die Bedienung am Gerät Einarbeitung erfordern und es einige Nachteile gibt, bietet das ToneX One für viele Musiker eine ernsthafte und lohnende Option. Um mehr über dieses spannende Pedal zu erfahren und es dir genauer anzusehen, klicke hier.
Letzte Aktualisierung am 2025-07-11 / Affiliate-Links / Bilder aus der Amazon Product Advertising API